Die Nase ist das Organ unseres Körpers, das perfekt auf die Anforderungen der Atmung abgestimmt ist. Die Nasenatmung ist wesentlich gesünder als die Mundatmung*. Nachfolgend eine Reihe von Vorteilen der Nasenatmung:
- Die Nasenatmung bietet beim Atmen mehr Widerstand und verlangsamt die Atemfrequenz, was zu einer besseren Sauerstoffversorgung führt.
- In den Nasenhärchen der Nase bleiben Schmutzpartikel, Staub oder kleine Insekten hängen und können somit nicht in die Lunge eindringen. Durch diese immunologische Filterfunktion schützt die Nase unsere Lunge.
- Unsere Lunge ist ein kälteempfindliches Organ. Die Nase sorgt dafür, dass die kalte Außenluft, die wir durch die Nase aufnehmen, aufgewärmt wird und dann mit der idealen Temperatur in die Lunge weitergeleitet wird. Diese Temperaturregulierung erfolgt durch die Nasenschleimhaut. Mit sinkenden Außentemperaturen wird die Durchblutung der Nasenschleimhaut verstärkt und die Atemluft auf diesem Weg in zunehmendem Maß erwärmt. Diese Funktion ist besonders in den Herbst- und Wintermonaten sehr wichtig. Bei Menschen, die unter Lungenkrankheiten oder empfindlichen Bronchien leiden, kann kalte Luft einen Hustenreiz oder ein Engegefühl auslösen.
- Wenn man durch die Nase atmet, sorgt man dafür, dass die Luft optimal angefeuchtet wird. Verantwortlich dafür ist der Schleimfilm der Nasenschleimhaut, sowie der Weg, den die Atemluft durch das weitverzweigte System der Nase zurücklegt.
- In der Nase befindet sich auch die Riechschleimhaut mit den Riechzellen. Diese sorgen dafür, dass wir reflexartig den Atem anhalten, wenn sich in der Atemluft Stoffe befinden, die potenziell schädlich für uns sind. Wir können auf diesem Weg auch verdorbene Nahrungsmittel erkennen.
- Die Summe der beschriebenen Vorteile sorgt dafür, dass auch quälender Hustenreiz gemindert werden kann.
- Während oder nach körperlicher Belastung neigen wir dazu, reflexhaft durch den Mund zu atmen, weil wir auf diesem Weg schneller atmen können. Es ist jedoch auch in diesen Momenten besser durch die Nase als durch den Mund zu atmen. Die Nasenatmung trägt dazu bei, dass sich unsere Atmung schneller wieder beruhigt**. Aus diesem Grund sollte man so schnell wie möglich versuchen, wieder auf Nasenatmung umzusteigen.
- Mit der Nasenatmung wird in den Nasennebenhöhlen vermehrt Stickstoffmonoxid*** produziert. Diese erhöhte Stickstoffmonoxid-Konzentration sorgt für Vasodilatationen der Gefäße. Vasodilatationen sorgen dafür, dass der Sauerstoffgehalt im Blut steigt und der Blutdruck sinkt. Dadurch entsteht ein in hohem Maße antimykotischer, antiviraler und antibakterieller Effekt, der sich entzündungshemmend auswirkt.
- Die Nasenatmung ist für uns gesünder als die Mundatmung. Eine dauerhafte Mundatmung kann dazu führen, dass die Schleimhaut der Atemwege und der Lunge geschädigt wird. Da die Filterfunktion der Nase nicht genutzt wird, werden die Atemwege in stärkerem Maß verunreinigt. Damit nimmt das Risiko von Lungenerkrankungen zu.
Einen wirklichen Nutzen hat die Atmung durch den Mund in der Regel nur bei spezifischen Atemübungen. Auch bei sportlichen Übungen, wie dem Powerlifter, kommt die Mundatmung zum Einsatz.
Insbesondere nachts atmen viele durch den Mund. Man bekommt so einen trockenen Hals, schnarcht und am Morgen hat man einen trockenen Husten. Ein weiterer negativer Effekt der nächtlichen Atmung durch den Mund besteht in einer erhöhten Atemfrequenz, durch die die Tiefschlafphase verkürzt wird. Dies hat zur Folge, dass sich die nächtliche Regeneration verschlechtert.
Besonders bei Kindern kann die Mundatmung zu Veränderungen in der Entwicklung des Gesichts und der Zähne führen. Nasenatmung unterstützt eine gesunde Gesichtsentwicklung.
* Relationship between oral breathing and nasal obstruction in patients with obstructive sleep apnea
** The effects of nasal breathing on exercise tolerance
*** Study shows blood cells need nitric oxide to deliver oxygen